

Es hat sich einiges getan seit meinem letzten Eintrag. Mal abgesehen davon, dass ich am 21.09 sechzehn Jahre alt geworden bin, sitze ich zurzeit im Flieger von München nach Charlotte, dort werde ich von meiner Gastfamilie empfangen. Ja, ich gebe zu.., dass muss jetzt erstmal ein Schock für Euch sein.. Aber dazu in einem anderen Eintrag mehr. :D Das letzte Mal als ich geschrieben habe, hatte ich gerade meine “orientation days”, eine ganze Weile passierte dann erstmal garnichts und es hieß für mich *warten*..
Im Oktober bekam ich dann eine Mail von meiner Organisation “iE”. Ich konnte und sollte jetzt meinen Antrag auf das Visum stellen. Das verlief glücklicherweise ohne Probleme, mal abgesehen davon, dass das Ausfüllen der Formulare und Dokumente Stunden dauerte. ‘:) Mein Termin im Berliner Konsulat fiel auf Halloween und da wir praktischerweise ein langes Wochenende hatten, musste ich keinen Unterricht ausfallen lassen. Das war auch gut so, denn es war Vorbereitungszeit auf die Klausurenphase und ich wollte so wenig wie möglich verpassen.
Meiner Meinung nach lohnt es sich nicht nur für einen einzelnen Tag in eine Großstadt wie Berlin zu fahren, insbesondere wenn man die Möglichkeit hat länger zu bleiben. Meine Mutter und ich entschieden uns daher über das Wochenende in einem Hotel in Berlin zu übernachten. Unsere Anfahrt verlief per Bahn. Wir reservierten uns Plätze im ICE, was sich nachher als sehr klug erwies, denn der Zug war EXTREM voll… ‘:/ Die Fahrt verlief trotzdem reibungslos und wir kamen pünktlich und wie geplant am Bahnhof in Berlin an. Wir entschieden uns an diesem Tag nur etwas durch die Stadt zu laufen und etwas Essen zu gehen. Im Steakhouse. Jummi! Eigentlich verzichte ich größtenteils auf das Essen von Fleisch, aber hier machte ich eine Ausnahme und es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Meine Mutter zeigte mir zudem, vor dem eigentlichen Termin, wie ich am schnellsten zum Konsulatsgebäude kam. Darüber war ich sehr dankbar, denn obwohl es nicht schwer zu finden ist, wäre ich bei meiner "Verpeiltheit" vermutlich “zig” mal dran vorbei gelaufen. Als es dann nur noch wenige Stunden bis zum Termin waren, welchen ich am Morgen/Mittag hatte, wurde ich schon etwas nervös. (Okay ich hatte Panik) Ich zog mir etwas formellere Kleidung an, die ich mir extra für den Termin eingepackt hatte und fuhr mit meiner Mutter, per U- und Straßenbahn zum Konsulat. Von da aus waren es dann nur noch einige Meter die ich ohne Umstände auch zu Fuß gehen konnte. Als ich vor dem Gebäude stand, schlug mein Herz mir bis zum Hals und ich lief einige Male etwas hilflos vor an dem Gebäude entlang.
Anscheinend konnte einer der Security Männer sich das nicht länger anschauen und fragte mich etwas genervt ob ich auch reden konnte. :'D Ich erklärte ihm, dass ich für das Schülervisum eines Auslandsjahres dort war und er erklärte mir, dass ich bis auf meine Papiere wirklich keine Taschen oder ähnliches mit reinnehmen durfte. Ich wusste zwar, dass Handtaschen und etliche Gegenstände nicht erlaubt waren, aber im Internet stand nichts davon, dass man auch keine Beutelartigen Taschen als Behältnis für die Dokumente mitnehmen durfte. Da meine Mutter bis zu diesem Punkt noch bei mir war, konnte ich ihr die Tasche geben und die Security lotste mich weiter in ein Art kleines “Häuschen”, in dem ich auf Waffen und andere Dinge kontrolliert wurde, die ich nicht hätte mich hineinbringen dürfen. Es war zum Glück alles in Ordnung und nach ein paar Anweisungen zum weiteren Geschehen wurde ich weiter gelassen zu einer riesigen Eisentür, die sich nur von innen öffnen ließ. Innerhalb des Gebäudes kam ich in einen großen Raum mit allen anderen Leuten die ebenfalls ein Visum beantragen wollten, bzw. für einen längeren Zeitraum in die USA einreisen wollten.
Dort musste ich mich vor eine Art Sekretär stellen und die Dame dahinter kontrollierte erstmals meine Papiere, sie lotste mich weiter zu einem der vielen Schalter an dem ich einige Zeit warten und dann wieder einige Papiere abgeben musste. Zudem wurden mir beispielsweise Fragen über die Dauer meines Aufenthaltes, sowie den Ort gestellt, in dem ich leben würde. Wo ich platziert wurde, wusste ich zudem Zeitpunkt noch nicht, was aber nicht weiter schlimm war. Während der Bearbeitung meines Antrags sollte ich mich setzen, sehr lange setzen, bestimmt saß ich zwei Stunden zwischen den ganzen anderen Menschen, bis ich am Schluss eine der einzigen war, die noch im Raum auf eine Rückmeldung wartete.
So ganz nebenbei: Da Halloween war, waren fast alle Mitarbeiter des Konsulats verkleidet. Ich musste daher mit einem “Vampir”, einem “Donald Trump” und einer "Zauberin" über mein Visum reden.. :'D Ich muss sagen, es fiel mir nicht leicht dabei ernst zu bleiben ..
Als dann endlich mein Name aufgerufen wurde, gefühlt Jahre später, nahm ich mir mit wenig Elan meine Jacke, ging zum Schalter und versuchte zu lächeln. Der Sauerstoffmangel in dem Raum hatte mich echt müde gemacht (vor allem auf Dauer..) Wie ich hoffte war alles in Ordnung mit meinem Papieren und mir wurde versichert, dass mir das Visum bald samt Reisepass zugeschickt würde.
Im Nachhinein war der Termin beim Konsulat nicht schlimm, denen, die diesen Tag noch vor sich haben kann ich nur mitgeben: Geht entspannt an die Sache ran, solange ihr keine Schwerverbrecher seid, eure Papiere dabei habt und höflich seid kann euch überhaupt nichts passieren. Das gesamte Personal in diesem Konsulat war unglaublich freundlich und hilfsbereit. Die wissen auch, dass wir Schüler das nicht alle Tage machen und das wir nervös sind und gehen entsprechend umsichtig mit uns um. Also macht Euch nicht zu viele Sorgen, selbst, wenn man sich anfangs fühlt wie ein Verbrecher in einem Gefängnis, dann merkt man ziemlich schnell; so schlimm ist es nicht. Ich wünsche euch viel Glück bei eurem Termin und hoffe, dass auch alle anderen Freude am Lesen dieses Eintrags hatten.
(nach langer Zeit mal wieder)
Taddel! :D
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