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Der Flug

Der Flug
Tadeloi's picture

Die Flüge haben wir gebucht, sobald wir wussten, wo ich das halbe Jahr über leben würde. Damals kam es mir wie es eine Ewigkeit vor bis es endlich soweit sein würde, aber die Zeit verging unglaublich schnell und ich musste packen und mich von den Menschen verabschieden, die mir am Herzen liegen.

Als am Morgen des 12.01.17 dann endlich alles eingepackt und verstaut war konnten wir losfahren. Um mich zu verabschieden kamen meine Mutter, meine Cousine Annika, mein Freund und mein bester Freund mit. Während der gesamten Autofahrt schlug mir das Herz bis zum Hals und es fiel mir schwer mich auf etwas zu fokussieren. Ich flog von Paderborn nach München und von München nach Charlotte. Das heißt meine Eltern und Freunde musste ich bereits am Flughafen verbschieden (mein Vater ist eine Weile vor uns bereits mit Zug und Bus am Paderborner Flughafen angekommen). 

Ich war nicht in der Lage etwas zu essen, für ein Foto mit meinem Vater habe ich mich an einen (supermegaleckeren) Keks gewagt, aber selbst von dem ist mir etwas schlecht geworden. Wir haben am Flughafen noch einige Fotos gemacht, die Koffer abgeben (Ich musste mehr zahlen, weil ein Koffer für mein Gepäck nicht ausreichte) und dann musste ich mich endgültig verabschieden. Dabei flossen auch einige Tränen, naja, zumindest ich habe ein bisschen geweint. ':) Ich hatte viele elektronische Geräte (die mussten alle in meinem Handgepäck sein), also musste ich nahezu mein gesamtes Handgepäck für die Sicherheitskontrolle einmal ausräumen. Das war nicht mein erster Flug, also wusste ich so halbwegs was ich zu tun hatte. Zum Glück piepte "ich" nicht bei der Sicherheitskontrolle. Das ist mir auch schon einige Male passiert, aber selbst das wäre normalerweise nicht weiter schlimm gewesen. Sie nehmen dich als Reisenden dann nur noch einmal genauer unter die Lupe. Allerdings bin ich nicht sicher wie streng das bei der richtigen Kontrolle für die Anreise nach Amerika bewertet wird. Ich habe allen noch einmal gewunken und sie haben mir eine gute Reise gewünscht. Das wars, aber hier geht mein richtiges Abenteuer los..

Da der Flughafen in Paderborn so klein ist hatte ich keine Probleme das richtige Gate und meinen Flieger zu finden. Das Flugzeug war so klein, dass alle Passagiere zum Flieger laufen mussten (über den Flughafen). Ich saß neben einer Geschäftsfrau, die in München zu einer Messe eingeladen war. Sie hatte etwas Flugangst und unterhielt sich daher mit mir über ihre Familie und ihr Leben. Im Nachhinein bedankte sie sich noch für die Ablenkung und wünchte mir alles gute für mein Auslandsjahr. Außerdem erklärte sie mir einiges über das weitere Geschehen, da sie schon einige Male in die USA war. Ihr Tipp den ich als erstes umsetzen konnte war, mich immer von EXIT fernzuhalten. :'D

Trrotzdem der Flughafen in München um einiges größer ist als der Paderborner Flughafen fand ich mich gut zurecht, ich musste gefühlt drei mal meinen Reisepass und das Visum vorzeigen, aber alle Mitarbeiter des Flughafens waren unglaublich freundlich und hilfsbereit. Zu dem Punkt haben ca. die Hälfte Deutsch und die Hälfte der Menschen Englisch gesprochen. 

Da ich so schnell durch die weiteren Sicherheitskontrollen gekommen war, hatte ich noch ca. 45 min um Freunden und Familie zu schreiben, Fotos vom Flughafen zu machen, etwas zu entspannen und alles für den Flug bereitzulegen. Das Boarding ging, trotz der großen Menschenmenge, in ca. 10 min vonstatten. Im Flugzeug bekamen wir dann noch einige Sicherheitsanweisungen und wurden unter anderem darüber aufgeklärt ob und wie oft es Getränke und Essen gab. Ziemlich zum Anfang des Fluges bekamen wir ein Mittagessen "Tortellini mit Käse" und als zweite Möglichkeit gab es ein Fleischgericht. Ich entschied mich für Ersteres.

Die ersten Stunden des Fluges schlief ich, danach war ich ausgeschlafen und konnte nicht mehr tief schlafen. Sieben Stunden hatte ich aber immer noch vor mir und es kündigten sich Kopfschmerzen an.. :/ Ich versuchte mich mit Filmen abzulenken, schrieb ein paar Einträge für diesen Blog vor und machte mir viele Gedanken darüber wie meine Gastfamilie sein würde und wie ich in ein paar Stunden reagieren würde, wenn ich sie das erste mal sehe.. Nach fünf Stunden war ich unglaublich niedergeschmettert, dass ich immer noch 5h mindestens vor mir hatte. Aber Stunde um Stunde verging und ich konnte endlich wieder aufstehen und aus dem Flugzeug aussteigen. Während der gesamten Fahrt saß ich (wieder) neben einem Geschäftsmann, dieser reist häufig nach Asien und Amerika wie er mir erzählte und fragte mich über meinen Aufenthalt aus. Er kam ebenfalls aus Deutschland und musste durch die Immigration (vor der ich am meisten Angst hatte), also versuchte er, mir so gut wie möglich zu helfen.

Um nachher durch den Zoll zu kommen musste ich noch ein Dokument mit allen Daten über meinen Standort ausfüllen. Dieses wurde sowohl bei der Immigration, als auch beim letztendlichen Durchgehen zum "Exit" kontrolliert. Vor dem Exit musste ich das "Dokument" abgeben.Ich kam ohne Probleme durch die Sicherheitskontrollen und die Immigration, auch, wenn die Mitarbeiter unter Anderem unglaublich unfreundlich waren.. Naja vielleicht müssen die das sein. :D Mit meinen Koffern im Schlepptau ging es jetzt also zu meiner Familie. Dieser kurze Zeitspanne wird wohl jeder Austauschschüler für immer in Erinnerung behalten.. genauso wie die Gastfamilien... c: